37,8 Millionen Menschen in Deutschland gehören noch der evangelischen oder der katholischen Kirche an.
Das ist weniger als die Hälfte der Einwohnerzahl (lt. destatis 83,6 Millionen Ende 2024). Und der Anteil an Kirchenmigliedern fällt und fällt. Aber irgendwie:
Und ich kenne mehrere Personen, die nur deshalb noch in der Kirche sind, weil sie für eine Einrichtung mit kirchlichem Träger (aka “wir zahlen ein paar wenige Prozent der Betriebskosten und dürfen dafür bei der Stellenvergabe diskriminieren und uns mit unserem wichtigen sozialen Beitrag brüsten”) arbeiten oder sich für die Zukunft die Option offen halten wollen. Frag mich, wie vielen es wohl so geht.
Genau das ist eins der Kirchenprivilegien, die abgeschafft gehören. Ein anderes wäre die Extrawurst bzgl. “aus den Taufbüchern muss niemand gestrichen werden, wenn wir nicht wollen”. Und da gibt es noch unzählige andere, die ich bestimmt nicht alle kenne (die Privilegien die ich kenne, sind mir schon zu viel).
Das sehe ich auch so: Die Kirchen sind historisch in diversen Gremien wie etwa dem Rundfunkrat oder der allseits beliebten Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (die, die eure bösen Killerspiele indizieren) vertreten. Wenn jetzt aber nur noch eine Minderheit der Bevölkerung dort Mitglied ist und noch eine geringere Zahl wirklich aktiv mitmacht, dann stellt sich wirklich die Frage, warum der katholische Pfaffer mitentscheiden sollte, ob das nichtkatholische Kind durch das schauen von “St. Pauli Kettensägenmassaker 4 - Jetzt wird geheiratet” gefährdet wird.
Bevor das passiert, wird an kirchlichen Feiertagen gearbeitet, weil sie kulturell nicht mehr relevant genug sind. Ach und Ersatz gibts es dafür natürlich auch nicht.
Wenn Groko schon einen neuen Namen bekommt, kann die CDU sich ja auch gleich eine neue Deutung des C’s ausdenken wenn in 30 Jahren keiner mehr Christ ist.
Ich bin für chauvinistisch.
Christliche Werte vertreten sie ja eh schon lange nicht mehr.
Charakterlos? Clownesk?
Edit: Oder wie wärs mit “circa”? Circa-demokratische Union, Circa-soziale Union. Passt doch.
mensChenfeindlich
Caritas und Diakonie sind kirchliche Träger mit sozialem Auftrag, die sich engagiert für das Gemeinwohl einsetzen – finanziert jedoch größtenteils aus öffentlichen Mitteln.
Bei der Caritas wurde 2022 beschlossen, dass die Kirchenmitgliedschaft nicht mehr generell z.B. als Sozialpädagogin Einstellungsvoraussetzung ist. Ähnlich ist es bei der Diakonie. Aber: Wer aktiv gegen die Werte der Kirche handelt (z. B. nach einer Scheidung erneut kirchlich heiratet oder öffentlich gegen kirchliche Positionen auftritt), kann trotzdem Probleme bekommen.
Der soziale Auftrag sollte meiner Meinung nach vorrangig bei öffentlichen Institutionen und unabhängigen Vereinen liegen – ergänzt durch private Initiativen und gemeinnützige Organisationen.
Ich persönlich halte von einer Kirchenmitgliedschaft nichts. Schon gar nicht hinsichtlich der Missbrauchsfälle und wie die Kirche damit umgeht.
Naja, dass du für die Werte deines AG einstehen solltest ist ein generelles Ding. Gibt genügend Beispiele wo Leute gefeuert wurden weil sie das nicht so sehen. Finde das auch vollkommen in Ordnung (das bezieht sich nur auf den ersten Teil deines Kommentars, nicht den letzten).
Welcher normale Arbeitgeber darf seine Mitarbeiter entlassen weil sie heiraten?
Das Problem ist halt, dass die Kirchen der Arbeitgeber sind, aber der Großteil der Finanzierung nicht von den Kirchen kommt. Dass ein Pfarrer oder andere mit wirklich kirchennahen Jobs diese Werte vertreten sollten, kann ich ja noch hinnehmen. Aber nicht der Erzieher im Kindergarten oder die Ärztin im Krankenhaus, die hauptsächlich anderweitig finanziert werden.
Grundsätzlich ist das ja schon ok, das Problem ist eher, dass die Kirchen hier massive Ausnahmen im Arbeitsrecht haben. Kein weltlicher Arbeitgeber darf dich feuern, wenn du nach einer Scheidung nochmal heiratest und das ist auch völlig korrekt so. Wir reden hier ja nicht davon, dass du öffentlich gegen deinen Arbeitgeber schimpfst oder als Pressesprecher von Marlboro öffentlich gegen das Rauchen kämpfst, sondern um absolute Grundrechte
Selber schuld. Ich habe von mein Cousine gehoern dass es gibt wirklich kein vorteil die kirchsteur zu zahlen. Kita ist nicht billiger, miete is nicht billiger, und die Kirche benutzt das Geld zur Finanzierung fragwuerdiger politischer Parteien
zurecht!
Und dabei sind die deutsche lutherische und katholische Kirche bzw. Kirchen im internationalen Vergleich noch ziemlich moderat - das Problem sind vor allem die Kirchenprivilegien und die Art, wie mit Missbrauchsfällen umgegangen wird, was ja auch wieder in erheblichem Maß durch die Kirchenprivilegien ermöglicht wird.
Zurecht! Relevant: Harter Brenn in nur knapp 5 Minuten.
Danke für den link! Lohnt sich!
Gut